Historie
Entstehung
der Siedlung
Die Entstehung der Siedlung
geht auf den Erlass des Reichsheimstättengesetzes vom 10. Mai 1920 zurück. Ziel dieses Gesetzes
war es Wohnraum und Eigentum außerhalb der Städte für minderbemittelte und kinderreiche
Familien zu schaffen.
Gegen Ende der 20ziger Jahre
des letzten Jahrhunderts war es dann auch in Schwabach
soweit. Man wählte ein Gelände südlich der Stadt, an und auf dem Gelände der
ehemaligen Jahreisschen Ziegelei. Im Mai 1932
forderte die Stadt berechtigte Familien auf sich für eine Siedlerstelle des I.
und II. Bauabschnitts zu bewerben. Am 7.Oktober 1932 begannen die Bauarbeiten
für die beiden Bauabschnitte mit 9 Doppelhäusern auf dem Grundstück Pl. Nr.
1446 a, b, dem heutigen Amsel- und Drosselweg. Am 15. Juli 1933 fand die
Übergabefeier auf der Baustelle statt.
Die Häuser waren zur allgemeinen Besichtigung
zugänglich. In den Jahren bis 1935 wurden der III.
(Meisenweg) und IV. (Schwalben- und Starenweg) Bauabschnitt fertig gestellt.
Am 16. November 1935 wurde
die „Vorstädtische Kleinsiedlung“ durch Bürgermeister Engelhardt, Baurat
Wagner, Rechtsrat Dr. Schmidt und Ratsherren offiziell übergeben.
Die Siedler waren zunächst Mieter
beziehungsweise Pächter ihrer Siedlerhäuser und hatten eine 3jährige Probezeit
zu bestehen.
Ab 1939 gingen dann die
ersten Häuser in das Eigentum der jeweiligen Siedler über.
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Zusammenschluss
der „Siedler“
von
1933 – 1945
Schon sehr bald nach dem
Einzug war es für die Siedler notwendig sich zu organisieren. Um die
geforderten Auflagen der Siedlungsführung gegenüber der Stadt als Träger der
Siedlung zu erfüllen. So war gefordert den großen Garten zu bewirtschaften und
Kleintiere zu halten um sich möglichst selbst zu versorgen. Zum Einzug erhielt
jeder Siedler eine Reihe von Gartengeräten, Sämereien, Obstbäume und Kleintiere
(Hasen u. Hühner).
Für die Siedler war es
notwendig sich einen Mittelsmann zwischen Siedlern und Stadt zu bestellen. In
Dokumenten aus dieser Zeit wird von einem Siedlerobmann gesprochen. Er wurde
von den Siedlern gewählt und von Stadtrat bestätigt. Man kann davon aus gehen, dass die Wahl des Siedlerobmanns als erste
Vereinstätigkeit betrachtet wird. Es sind Namen zufinden
wie Philipp Zech, Johann Katheder und
Robert Loy. Er wird nach mündlicher
Überlieferung und späteren Dokumenten als erster Siedlervorstand angesehen.
Im Jahre 1935 ging die
Siedlung ihrer Vollendung entgegen und die Siedler wollten Kirchweih feiern.
Aus kirchenrechtlichen Gründen durfte der Name „Kirchweih“ damals nicht
verwendet werden. Deshalb wählte man den Namen „Jahresfest“ .
Vom 27. – 29. Juli 1935 feierte die Stadtrandsiedlung „Vogelherd“ ihr 1.
Jahresfest mit Festrummel, Karussellbetrieb, Verlosung und aufstellen eines
Kirchweihbaumes. In der folgenden Zeit entwickelte sich ein reges und
nachweisbares Vereinsleben mit Weihnachtsfeiern, Faschingsvergnügungen und
weiteren Jahresfesten. In dieser Zeit wird der Begriff Gemeinschaftsleiter, wie
er später in der Satzung von 1946 auch verwendet wird, des öfteren dokumentiert. 1939 verlieren sich die Spuren
eines regelmäßigen Vereinslebens bis 1946.
Neugründung der Siedlergemeinschaft „Vogelherd"
e. V.
Kaum waren die Wirren des Krieges vorbei, fanden die
Siedler wieder zueinander. Man sehnte
sich nach Gemeinsamkeiten und Kameradschaft. Schon
am 16. Februar
1946 fand eine Generalversammlung statt, in der Anton Sieger, der bis dahin die Vereinsgeschäfte
kommissarisch geleitet hatte, zum Gemeinschaftsleiter gewählt. Georg Schuster
als stellv. Gemeinschaftsleiter, Georg Schmidt als Kassier, Robert Döpfer als Schriftführer gehörten ebenfalls zur ersten
Verwaltung. So dürfte in dieser Generalversammlung über eine bereits ausgearbeitete
Satzung abgestimmt worden sein. Am 10. März 1946 wurde die Satzung vom
Amtsgericht Schwabach - Registergericht genehmigt und
der Verein unter der Nr.106 als
Siedlergemeinschaft ,,Vogelherd" Schwabach
eingetragen. Am 10. April 1946 hat die Militärregierung ihre Erlaubnis zur
Vereinsgründung unter dem Vorbehalt einer Satzungsergänzung (siehe Satzung)
erteilt. Anton Sieger ist Gemeinschafsleiter bis zum 20. August 1949, Georg
Schmidt bis 14. Januar 1950, Ernst Jäger bis 10. Februar 1951. Am 10. Februar
1951 übernahm Hans Strobel als Gemeinschaftsleiter die Vereinsführung und
sollte dies für lange Jahre bis zu seinem Tod 1985 tun. Er führte souverän
durch die Jahre, Höhen und Tiefen eines Vereinslebens 1958 feierte man
25jähriges Jubiläum mit großem Festzeltbetrieb. 1968 machte die
Siedlergemeinschaft in Zusammenhang
mit der
Sondermüllverbrennungsanlage von sich reden
zum Schutz der Anwohner verfasste die Siedlergemeinschaft eine
Resolution1 die auch bis heute nicht an Aktualität verloren hat. Hans Strobel
hat sich als Gemeinschaftsleiter und Stadtrat für seinen Einsatz zum Wohle des
Vogelherds den Beinamen ,,Bürgermeister vom Vogelherd" erworben. Nach dem
Tod von Hans Strobel hat Johann Kohl die Vereinsleitung übernommen. Unter seinem
Vorsitz wurden Vereinsaktivitäten wieder aufleben lassen. 1989-1990 hat die Siedlergemeinschaft bei der
Übernahme und Einrichtung des
Im Februar 2006 verstarb Johann Kohl. Im März 2006
wurde Jürgen Engelhardt zum
1.Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft „Vogelherd“ Schwabach
gewählt.
Die Spurensuche war nicht immer leicht und erfolgreich
und kann deshalb auch nicht vollständig sein.
Zum Schluss möchte ich ein Zitat von Hans Strobel
anlässlich der 25jahr Feier von 1958 anführen: Er forderte seine Siedler auf,
zu neuem Zusammenhalten in einem edlen Gemeinschaftsgeist, so wie es früher
war.
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